HOTEP !!!: ++ ZAHI HAWASS, Ein arabischer USURPATOR in Afrika - Was hat dieser Mann eigentlich mit Kemet (Altägypten - Eine Schwarze Zivilisation) zu tun ?

    ++ ZAHI HAWASS, Ein arabischer USURPATOR in Afrika - Was hat dieser Mann eigentlich mit Kemet (Altägypten - Eine Schwarze Zivilisation) zu tun ?

    ZAHI HAWASS, Ein arabischer USURPATOR in Afrika - All dies mit Hilfe der europäischen Geschichtsfälscher - Was hat dieser Mann eigentlich mit Kemet (Altägypten - Eine Schwarze Zivilisation) zu tun ?

    [ Harwass neben einer Holzstatue des kemetischen Schreibers Ka-Hay ]


    von Jean-Baptiste Pente

    An diesem sonnigen Tag des Dienstags, 17. April 2007 brachte mir ein Arbeitskollege einen Zeitungsausschnitt der Zeitschrift "DIE WELT"und fragte mich, wem nun das Altägypten gehöre, den Arabern, den Europäern oder den Afrikanern ? Ich antwortete: "Den Afrikanern als Begründer dieser Zivilisation zuerst und dann dem Rest der Menschheit..." Da er mein Misstrauen gegenüber westlichen Medien kennt, flehte er mich nachdrücklich an, den Artikel über Nefertiti zu lesen. Obwohl diese Art von Mystifikation der Geschichte Afrikas nicht neu ist, fand ich diese eurozentristische Menschen-und Geschichtsverachtende Schauspielerei über unsere Geschichte als der Gipfel der Schamlosigkeit und der Verachtung unser Wesen und Dasein als Afrikaner. Unsere Reaktion durch diesen Artikel ließ daher nicht lange auf sich warten. Der Artikel der Zeitschrift "DIE WELT" ist als Anhang zu diesem Artikel gefügt worden.

    Ich möchte zuerst auf die Frage meines Arbeitskollegen zurückkommen. Wem gehört eine Zivilisation oder ein Kulturgut ? Ein Kulturgut oder eine Zivilisation, wie man es auch nennen mag, gehört zuerst den Begründern danach können sie samt der Schaffung anderer Völker als eine Gesamtschaffung oder Kulturerbe der Menschheit betrachtet werden. Alles andere ist eine Depossession.

    Seit dem 19. Jh. während der Blütezeit der europäischen "Rassenwissenschaften" und dem euro-christlichen Triumphalismus , wo Afrikaner als auf dem Gemeinplatz der Welt als gottgewollte Sklaven und verfluchte Wesen traktiert wurden, hat Europa entgegen allen historischen authentischen Quellen alles in Gang gesetzt, um das Altägypten aus dem Gedächtnis der Afrikaner auszuradieren.

    Friedrich Hegel, der Begründer des "eurozentristischen rassistischen Afrikanismus" freute sich schon in seinen sogenannten "Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte" 1801-1807 fast wie ein Kind über die Vorgehensweise dieser kulturellen Enteignung: "Jenes eigentliche Afrika ist, soweit die Geschichte zurückgeht, für den Zusammenhang mit der übrigen Welt verschlossen geblieben; es ist das in sich gedrungene Goldland, das Kinderland, das jenseits des Tages der selbstbewußten Geschichte in die schwarze Farbe der Nacht gehüllt ist. [..]. Der nördliche Teil Afrika, der vorzugsweise der des Ufergebietes genannt werden kann - denn Ägypten ist häufig vom Mittelmeer in sich zurückgedrängt worden - liegt am Mittel- und Atlantischen Meer, ein heerlicher Erdstrich, auf dem einst Karthago lag, wo jetzt Marokko, Algier, Tunis und Tripolis sind, Diesen Teil sollte und musste man zu Europa herüberziehen, wie dies die Franzosen jetzt eben glücklich versucht haben: er ist wie Vorderasien zu Europa hingewendet: hier haben wechselweise Kathager, Römer und Byzantiner, Muselmänner, Araber gehaust, und die Interessen Europas hinüberzugreifen gestrebt. [...]. Bei den Negern ist nämlich das Charakteristische gerade, dass ihr Bewußtsein noch nicht zur Anschauung irgendeiner festen Objektivität gekommen ist, wie zum Beispiel Gott, Gesetz, bei welcher der Mensch mit seinem Willen wäre und darin die Anschauung seines Wesens hätte.[...]." (S. 120-121, Suhrkamp, 1986)

    Nach einem solchen inhaltslosen rassistischen Paradigma wurde Afrika entstellt und präsentiert . Geschichtsschreibung oder Geschichtswissenschaft wird nicht nach Methoden und Quellen (sei es oral) geschrieben, sondern nach eigener Imagination, Gemütslage und Interessen (Interessen Europa und dessen ihrer arabischen Verbündeten wohl gemerkt) geschrieben, schlimmer noch, das bereits Existierende, der Ideologie nicht Passende wurde gefälscht. Dieses Verhalten ist eine Konstante geblieben und jeder Versuch dieser Torheit zu widerlegen, kommt einer Kriegserklärung gleich (Der in der Zeitung "DIE WELT" erschienene Artikel ist auch lehrreich). Martin Bernal schreibt: „For the past hundred and fifty years, historians have claimed to posses a ´method´ analogous to those used in natural science. In fact, ways in which the modern historians differ from the ´prescientific´ ones are much less certain. The best of the earlier writers were selfconscious, used the test of plausibility and tried to be internally consistent. Furthermore, they cited and evaluated their sources. By comparison, the ´scientific´ historians of the 19th and 20th centuries have been unable to give formal demonstrations of ´proof´ or establish firm historical laws. Today, moreover, the charge of ´unsound methodology´ is used to condemn not merely incompetent but also unwelcome work. The charge is unfair, because it falsely implies the existence of other methodologically sound studies with which to contrast it...“ (in Black Athena, 1987, S. 8)

    Dieser Willkür ging und geht so weit, dass die Europäer selbst die alten Griechen, die sie seit dem 15. Jh. über alles stellten, als Geisteskranke diffamieren, da sie einstimmig die Altägypter als Schwarzafrikaner und ihre Lehrmeister betrachteten. Martin Bernal konstatiert: "Die Vorstellung, daß die Ägypter schwarz waren, und daß deshalb Schwarze die Begründer der westlichen Zivilisation waren, war nicht nur schmerzlich, sondern für "fortschrittliche" Europäer einfach unwissenschaftlich. Im 19. Jahrhundert erklärte die Rassen-"wissenschaft" nicht nur daß die "Weißen" jetzt besser seien als die "Schwarze", sondern im Einklang mit der Idee von ewigen rassischen Wesenheiten, daß sie das schon immer waren. Aus diesem Grunde müssen sie griechischen Historiker sich getäuscht haben und an einer mysteriösen Krankheit mit dem Namen "Barbarophilia" oder "Egyptomanie" gelitten haben, wenn sie sagten, daß "semitische" Phönicier und afrikanische Ägypter Griechenland zivilisiert hätten."(Ebd.)



    Historische Zeugnisse gegen die Geschichtsfälscher:

    HERODOT (480 – 425 v.Chr.)
    - Späterer Zeitgenosse der Altägypter - Genannt Vater der Geschichte in Europa

    „ ..Offenbar sind die Bewohner von Kolchis Ägypter (..) Doch sagten mir die ÄGYPTER, die Kolcher rührten nach ihrer Meinung noch vom Herr des Seostris her. Ich selbst vermute das auch, weil sie dunkelfarbig und kraushaarig sind. Dies will freilich noch nicht viel bedeuten, denn andere Völker sind es auch. Aber aus folgendem ergibt es sich noch deutlicher: Kolcher, Äthiopier und Ägypter beschneiden sich als einzige die Geschlechtsteile von jeher. Die Phoiniker und die Syrer in Palästina geben selbst zu, dass sie es von den Ägyptern gelernt haben; die Syrer, die am Thermodon und Parthenaios wohnen, und ihre Nachbar, die Makronen, sagen, dass den Brauch erst neuerdings von den Kolchern übernommen hätten. Das sind nämlich die einzigen Völker, die sich beschneiden lassen, und tun es in der selben Weise wie die Ägypter. OB nun die Ägypter diese Sitte von den Äthiopiern übernommen haben oder umgekehrt, kann ich nicht sagen; denn sie ist dort offenbar uralt. Dafür , dass die anderen diesen Brauch im Umgang mit den Ägyptern angenommen haben, ist mir auch das ein Beweis: Die mit Griechenland verkehrenden Phoinikern richten sich in dieser Sitte nicht mehr nach den Ägyptern und lassen ihre Kinder nicht mehr beschneiden..“ [ Herodot Historien, Buch II. Nach der Übersetzung von Joseph Feix (Hrg.), grieschich-deutsch, Bd.1, München (1963, S. 285). Wichtige Anm: ÄTHIOPIEN ist der alte Name des heutigen SUDAN. Mit heutigem Äthiopien hat es nichts zu tun]

    DIODOR VON ZIZILIEN (65 v.Chr.-14 n.Chr. ) Historiker, Zeitgenosse von Caesar Augustus

    „Die Äthiopier sagen, die Ägypter seien eine ihrer Kolonien und wären von Osiris nach Ägyptern geleitet worden. Sie behaupten sogar, dass dieses Land zu Anbeginn der Welt nur aus Meer bestanden habe, dann aber vom Nil, dessen Überschwemmungen zum Teil des Kontinents wurde. Sie fügen hinzu, dass die Ägypter von ihnen (Äthiopien), wie von ihren Überlieferungen und deren Vorfahren den größten Teil ihrer (Ägypter) Gesetze übernommen hätten."




    1) Was sagen die GRIECHISCHEN ANTIKEN PHILOSOPHEN UND HISTORIKER über das ALTE AFRIKA (Alt –Ägypten, ETHIOPIA (heutiger Soudan) ) ?


     HERODOT (480 – 425 v.u.Z. ) Man nennt ihn Vater der Geschichte in Europa

    HERODOT hatte mehrmals Forschungsreisen in dieser Region unternommen.
    Er beschreibt die Kolcher:
    „ ..Offenbar sind die Bewohner von Kolchis ÄGYPTER (..) Doch sagten mir die ÄGYPTER, die Kolcher rührten nach ihrer Meinung noch vom Herr des Seostris her. Ich selbst vermute das auch, weil SIE DUNKELFARBIG und KRAUSHAARIG sind. Dies will freilich noch nicht viel bedeuten, denn andere Völker sind es auch. Aber aus folgendem ergibt es sich noch deutlicher: KOLCHER, AITHIOPIER und ÄGYPTER beschneiden sich als einzige die Geschlechtsteile von jeher. Die Phoiniker und die Syrer in Palästina geben selbst zu, dass sie es von den ÄGYPTERN gelernt haben; die Syrer, die am Thermodon und Parthenaios wohnen, und ihre Nachbar, die Makronen, sagen, dass den Brauch erst neuerdings von den KOLCHERN übernommen hätten. Das sind nämlich die einzigen VÖLKER, die sich beschneiden lassen, und tun es in der selben Weise wie die Ägypter. OB nun die ÄGYPTER diese SITTE von DEN ÄTHIOPIERN übernommen haben oder umgekehrt, kann ich nicht sagen; denn sie ist dort offenbar uralt. Dafür , dass die anderen diesen Brauch im Umgang mit den Ägyptern angenommen haben, ist mir auch das ein Beweis: Die mit GRIECHENLAND verkehrenden PHOINIKER richten sich in dieser Sitte nicht mehr nach den Ägyptern und lassen ihre Kinder nicht mehr beschneiden.....................“
    (1) Herodot Historien, Buch II. Nach der Übersetzung von Joseph Feix (Hrg.), grieschich-deutsch, Bd.1, München (1963, S. 285).

    - ARISTOTELES(389-322) in: Physiognomia (eigene Übersetzung)
    Gelehrter, Philosoph, Erzieher Alexanders des Großen
    - LUKIAN (125-190 u. Z.) in: siehe seine Werke (eigene Übersetzung)
    - AISCHYLOS (525-465 v.u.Z) --------------------------
    Dramendichter und Schöpfer der griechische Tragödie. Siehe „Schutzsuchende“
    - STRABON (58v.u.Z.-25u.Z.) ------------------------------------------------
    Besuchte Ägypten und fast alle Länder des römischen Reiches
    - DIODOR VON SIZILIEN (65 v.u.Z.-14 u.Z) -----------------------------
    Historiker, Zeitgenosse von Caesar Augustus. Nach seiner Überlieferung haben die ÄTHIOPIER ÄGYPTEN a la Athen kolonisiert. „.....Die ÄTHIOPIER sagen, die ÄGYPTER seien eine ihrer KOLONIEN und wären von OSIRIS nach ÄGYPTEN geleitet worden. Sie behaupten sogar, dass dieses Land zu Anbeginn der Welt nur aus Meer bestanden habe, dann aber vom Nil, dessen Überschwemmungen zum Teil des Kontinents wurde. Sie fügen hinzu, dass die ÄGYPTER von ihnen (ÄTHIOPIERN), wie von ihren Überlieferungen und deren Vorfahren den größten Teil ihrer (ÄGYPTER) Gesetze übernommen hätten...“

    - Ich könnte noch Etliche zitieren, insbesondere die VORSOKRATIKER, die Zeit dafür habe ich jetzt leider nicht. Die Antiken Originalquellen sind nur teilweise zugänglich.
    - Die HIEROGLYPHEN haben nach der Entzifierung durch CHAMPOLLION Le JEUNE viele Wahrheit ans gebracht ( hierzu http://www.ankhonline.com)
    - Durch die Auslegung der BIBEL sind auch viele nützliche Informationen gewonnen worden (2/3 sind Schwarze).
    -> u.a. S. Freud (Hrg)“,Der Mann Moses und die monotheistische Religion, Fischer, 2001
    -> W.A McGray (Hrg.), The Black Presence in the Bible and the Table of the Nation GENESIS 10:1-32, Chicago, 2000
    -> Jochanan (Hrg), Afrika Mother of Western Civilisazation, NY, 1992
    -> Martin Bernal (Hrg.), SCHWARZE ATHENE – Die afroasiatischen Wurzeln der griechischen Antike – Wie das klassische Griechenland erfunden wurde, Lies, München, 1992 (vergriffen !!!!) Englische Version beziehbar !!!!!
    -> Richard Poe (Hrg), Black Spark, White Fire-Did African Explorers Civilize Ancient Europe?, Prima, NY, 1999
    ->Cheikh Anta Diop (Hrg), Civilization or Barbarism- Ein Authentic Atropology, Lawrance H. Buch, 1991
    -> ---------------------------------, The African Origin of Civilisation: Myth or Reality, Lawrance, 1990
    -> Basil Davidson (Hrg.), Africa in History, Universty Press, 1999
    ->---------------------------, African Civilization Revisited, Africa W. Press, 1999
    - Ivan Van Sertima (Hrg.) Egypt Revisited, T A, 1992
    - ------------------------------They came bevore Columbus, R. House, 2003

     DAS ZEUGNIS eines ehrlichen FRANZÖSISCHEN AUFKLÄRERs
    VOLNEY C. F. in: Voyages en Syrie et Egypte pendant les annees 1783, 1784 et 1785, Paris 1787, 2 Bde, S.74-77 (Reise nach ÄGYPTEN und SYRIEN)
    „......sie haben alle aufgedunsene Gesichter, geschwollene Augen, platte Nasen, dicke Lippen; kurz: richtige Mulattengesichter. Ich war zunächst versucht, dies dem Klima zuzuschreiben, bis mir der Anblick der Sphinx des Rätsels Lösung bot. Als ich diesen in allen Zügen für NEGER charakteristischen Kopf sah, erinnerte ich mich an diese Bemerkungswerte Stelle bei HERODOT, wo er sagt:
    <>, das heißt, dass die ALTEN ÄGYPTER wirkliche NEGER von der Art aller AFRIKANISCHEN EINGEBORENEN waren; und von daher lässt sich erklären, wie ihr Geblüt, nach dem es sich MEHRERE JAHRHUNDERTE mit dem der GRIESCHEN und RÖMER vermischt hatte, an Intensität seiner Hauptfarbe hat verliren können, ohne indes seine ursprüngliche Herkunft zu leugnen..........(...)...............
    ABER auf Ägypten zurückzukommen: Sein Beitrag zur Geschichte bietet Anlaß zu philosophischen Überlegungen. Wie bemerkenswert ist es, die gegenwärtige BARBAREI und UNWISSENHEIT der KOPTEN zu sehen, darüber zu reflektieren, dass diese SCHWARZE RASSE, einst hervorgegangen aus der Vereinigung des unergründlichen GENIES der ÄGYPTER mit dem leuchtenden
    GEIST der GRIECHEN, heute unsere SKLAVE und das OBJEKT unserer VERACHTUNG, eben diejenige ist, der wir unsere KÜNSTE, unsere WISSENSCHAFT und die SPRACHE selbst verdanken; sichdarüber hinaus vorzustellen, dass man inmitten der Völker, die sich die aufrichtigsten Freunde der Freiheit und der Menschlichkeit nennen, diese BARBARISCHSTE VERSKLAVUNG duldet und in FRAGE stellt, OB die SCHWARZEN überhaupt eine den WEISSEN vergleichbare INTELLIGENZ besitzen.......“

    Prof. DIETRICH WILDUNG (Direktor des Ägyptischen Museums Berlin und Grabungsleiter in der KUSCHitischen Residenzstadt NAGA IM Mittelsoudan)
    „...Eines wissen wir mit Sicherheit: Die Pharaonenreiche haben Afrikanische Wurzeln. Die vorgeschichtlichen Kulturen des SUDAN gehen denen Ägyptens beträchtlich voraus. BEREITS IM 6 Jahrtausend v. Chr. werden hier Meisterwerke afrikanischer KERAMIK geschaffen, in einer Zeit also, als man in Ägypten noch gar nicht wußte, was ein Topf ist....“ in: Schliemanns Erben, 1999


    JOHN STUART MILL
    „It is curious withal, that the earliest known civilization was, we have the
    strongest reason to believe, a negro civilization. The original Egyptians are
    inferred, from the evidence of their sculptures, to have been a negro race: it
    was from negroes, therefore, that the Greeks learnt their first lessons in
    civilization; and to the records and traditions of these negroes did the Greek
    philosophers to the very end of their career resort (I do not say with much
    fruit) as a treasury of mysterious wisdom.“ JOHN STUART MILL in: „The Negro
    Question“ Vgl.auch Bernal(2001,S.373)






















    Aus DIE WELT vom 17. April 2007

    Der Mann, der Nofretete wiederhaben will

    Wie Zahi Hawass, charismatischer Generalsekretär der Antikenverwaltung in Kairo, um ägyptisches Kulturgut kämpft

    Als Alexander der Große in Ägypten einmarschierte, begann der Abstieg des Pharaonenreiches. Fast alles versank im Wüstensand. Und als manches wieder auftauchte, verschwand es ein zweites Mal, in die Musentempel der reichen Welt. Der Rosetta-Stein wanderte nach Großbritannien, die Büste der Nofretete nach Berlin. Selbst der Bart der Sphinx ist nicht mehr da. In langen Trakten des Britischen Museums in London liegt und steht aus dem Land am Nil von allem etwas, was kleiner ist als eine Pyramide.
    Doch jetzt, im Jahre 2339 nach Alexanders Einzug, sitzt in Kairo hinter seinem wuchtigen Schreibtisch Zahi Hawass, Generalsekretär der Ägyptischen Antikenverwaltung (Supreme Council of Antiquities, SCA). Nie ohne Hut. Und er schreibt böse Briefe in die Welt hinaus, die seine Schätze raubte. Seit Jahren schon, aber nun mit wachsender Vehemenz. Längst will er die Nofretete zurück haben. Nun fängt er an zu drohen. Wenigstens für drei Monate solle die Pharaonengattin zu ihm kommen. Andernfalls wolle er "nie mehr archäologische Ausstellungen in Deutschland organisieren", sagte er am Sonntag vor dem Parlament in Ägypten.
    Und jetzt meinte er auch noch beim Kongress arabischer Altertumsbehörden: Er werde die Kooperation einstellen mit ausländischen Institutionen, die mit Israel in der Archäologie zusammen arbeiten. Wird nun das Deutsche Archäologische Institut (DAI), das gerade in Jerusalem ein Projekt in Angriff nahm, vom Bannstrahl getroffen? Zumal man in Berlin in Mithaftung für die Nofretete genommen werden könnte. Im DAI in Berlin hat man in dieser Hinsicht weder Bedenken noch Hinweise darauf. Im Gegenteil, heißt es: Die Vorbereitungen zum 100. Geburtstag des Kairoer DAI-Ablegers im November liefen bestens, ohne Hindernisse, ohne Bedingungen.
    Zu vermuten ist, dass Hawass ins Inland hinein sprach. Manche sagen in Kairo, Zahi Hawass wolle der nächste Präsident werden - und dass ihm, dem überaus populären Mann, die Zukunft des Landes gehöre. Die Vergangenheit ist bereits in seinem festen Besitz. Er ist der Herr über alle Pharaonen und Pyramiden, Sarkophage und Sphingen, über Götter, Gräber und Gelehrte nilauf, nilab.

    Im vornehmen Viertel Zamalek auf einer Nilinsel in Kairo steht seine Antikenverwaltung. Der lange, rote Teppich - viele Füße hat er schon getragen - zeigt im ersten Stock dem Unkundigen den Weg zum Chefbüro. Dort, hinter der dicken Doppeltür, und hinter einem Dutzend Sekretärinnen, die nur auf Befehle von drinnen warten und nach geraumer Zeit Einlass gewähren, thront er. Der Schrecken aller ausländischen Grabungsteams. Jedenfalls derjenigen, die sich nicht an Hawass' eiserne Regeln halten. Die fliegen raus, ohne Gnade.

    Sei es, dass sie behaupteten, sie hätten die Mumie der Nofretete gefunden, was natürlich falsch war - aber selbst wenn es gestimmt hätte, wäre es falsch gewesen, denn nur Hawass persönlich hätte dies als Wahrheit in die Welt hinaus verkünden dürfen. Sei es, dass ein deutscher Ingenieur, der in der Cheops-Pyramide für Frischluft sorgen sollte, die Entdeckung eines Luftschachtes frohgemut kommunizierte. Hawass schmiss ihn raus, auch gleich hinaus aus Ägypten - und nutzte anschließend diesen Luftschacht selbst für eine spektakuläre Fernsehnacht. Er ließ weltweit und original übertragen, wie er einen Roboter diesen überaus engen, aber sehr langen Luftschacht hinaufschickte, an dessen Ende, hinter einer Steinplatte, er dem Millionenpublikum eine sensationelle Entdeckung verhieß - aber nur vermoderte Luft vorfand.

    Doch auch so etwas kann der Popularität des Hawass im Land selbst kaum schaden, mit seiner Eloquenz lenkt er die Aufmerksamkeit der Ägypter sogleich auf die nächsten Spektakel seiner SCA auf, in oder unter den Pyramiden. Oder er zitiert gegenüber der Presse, wie er den Direktor eines amerikanischen Museums in einem Brief unter Druck setzt, endlich ein bestimmtes Artefakt aus der Pharaonenzeit herauszurücken, "wenn Sie kooperieren, ist es gut, sollten Sie mich aber zwingen, mich an die Behörden zu wenden, mache ich Ihr Museum fertig". Oder er verbreitet, wie er mit der US-Polizei zusammenarbeitet, um einen illegalen Schatzgräber in Amerika zu stellen, und hinüberjettet, um bei der Verhaftung persönlich zugegen zu sein - mit Hut.

    Derlei Ungemach dürfte erst mal weder dem Präsidenten des DAI, Hermann Parzinger, noch Dietrich Wildung, dem Chef des Ägyptischen Museums in Berlin, drohen, in dessen Haus die Nofretete steht - seit 1913, als sie mit Brief und Siegel aller zuständigen ägyptischen Stellen ausgeführt wurde. Auch nicht dem Museum in Hildesheim, in dem die Statue des Cheops-Enkels Hemiunu steht, ebenfalls im Visier von Hawass.
    Wildung, der seit langem über die Avancen in Richtung seiner Nofretete eher lächelt, hat bereits verkündet, er komme in seinem Museum auch bestens ohne Leihgaben aus Kairo aus. Und im DAI, einer Organisation des Auswärtigen Amtes, wo man im diplomatischen Ton geschult ist, lässt man sich die gute Zusammenarbeit nicht kleinreden.

    Gewiss - auch im DAI in Kairo ist man den strengeren Regeln von Hawass unterworfen: Alle Veröffentlichungen erst mal nur auf ägyptisch, Beschäftigung einheimischer Archäologen, Genehmigung keiner neuen Projekte für ausländische Teams in Oberägypten. Doch auch dort ist man bereit, Hawass Respekt zu zollen, dass er mit seiner Präsenz in den Medien und sogar mit zweifelhaften Fernseh-Events die Archäologie in Ägypten, dem Paradies dieser Zunft, erst populär gemacht hat. Nicht zuletzt an ihm liegt es, dass das Ägyptische Museum in Kairo jetzt 20 Prozent einheimische Besucher zählt. Vor seinem Amtsantritt 2003 waren es nur zwei Prozent.


    http://www.welt.de/berlin/article813586/Der_Mann_der_Nofretete_wiederhaben_will.html
    Aus DIE WELT vom 17. April 2007